Berufsfachschule Verkehrswegbauer Sursee

| Projektfokus

Umsetzung einer kompetenzorientierten Grundbildung an der Berufsfachschule Sursee:
Verkehrswegbauer EFZ und Verkehrswegbaupraktiker EBA

Kunde: Berufsfachschule Verkehrswegbauer Sursee
Website: http://www.verkehrswegbauer.ch/

Fragestellung
Die Berufsfachschule Verkehrswegbauer in Sursee unterrichtet pro Jahr über 1000 Lernende.
Anlässlich der Revision der Bildungsverordnung und des Bildungsplans des Verkehrswegbauers EFZ und der Fertigstellung der Bildungsverordnung und des Bildungsplans des Verkehrswegbaupraktikers EBA stellte sich die Frage, wie die Grundbildung in der Berufsfachschule und in den überbetrieblichen Kursen in Sursee noch kompetenzorientierter umgesetzt werden kann.

Vorgehen

  • Erarbeiten von pädagogischen Leitlinien durch die Schulleitung und Ableiten eines didaktischen Konzepts
  • Bündeln der Leistungsziele aus dem Bildungsplan zu Lernthemen, die für alle drei Lernorte gelten
  • Erarbeiten von kompetenzorientierten Lehrmitteln
  • Erstellen einer Lerndokumentation
  • Umsetzung des didaktischen Konzepts (Begleitet durch A. Grassi)
  • Weiterbildung der Lehrpersonen (Begleitet durch A. Grassi)

Ergebnisse/Produkte
Didaktisches Konzept
Der Kern des didaktischen Konzepts ist eine bewusste Kompetenzorientierung in den Fachkursen. Dies wird durch das Lernen anhand von Arbeitsaufträgen und die Verknüpfung der Lernprozesse an den verschiedenen Lernorten, wie Betrieb, Schule und Überbetriebliche Kurse, durch entsprechende Praxisaufgaben umgesetzt.

Anbei der Aufbau pro Fachkurs:
Aufbau_FK

Schullehrpläne Berufsfachschule und überbetriebliche Kurse
Die Schullehrpläne zeigen die Bündelung der Leistungsziele zu den entsprechenden Lernthemen und die Zuordnung der Lernthemen zu den entsprechenden Fachkursen oder überbetrieblichen Kursen.

Kompetenzorientierte Lehrmittel
Die Grundlagen für die Struktur für die über 40 Lehrmittel sind die konkreten Arbeitsprozesse, die dem Lernthema zugrundeliegen, z.B. „Entwässerungen, Kanalisationen und Werkleitungen ausführen“, „Unterhalt an Gleisen und Weichen ausführen“, „Wartungsarbeiten an Maschinen und Geräten ausführen“, etc. Die einzelnen Arbeitsschritte werden genau beschrieben und die für die Ausübung der entsprechenden Arbeiten notwendigen Wissensgrundlagen im Zusammenhang mit der konkreten Situation erklärt. Fotos, Grafiken, Zusammenfassungen und Repetitionsfragen ermöglichen eine vertiefte Verarbeitung des Gelesenen.

Das „Kernstück» dieser Ausbildung sind die im folgenden abgebildeten Lehrmittel.

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Lerndokumentation
Die Lerndokumentation dient der Reflexion der Lernzielerreichung pro Lernthema und Lernort. Pro Lernthema gibt es also drei Reflexionsaufträge, die die Lernenden nach dem Fachkurs, bzw. überbetrieblichen Kurs und im Rahmen des Praxisauftrages im Betrieb ausfüllen. Auch für die Lernziele der Themen des allgemeinbildenden Unterrichts gibt es je eine Lerndokumentation. Durch die inhaltliche Konkretisierung fokussiert die Reflexion auf die konkrete Umsetzung der entsprechenden Arbeiten und unterstützt den Kompetenzaufbau gezielt.

Gewonnene Erkenntnisse
Die Einführung eines konsequent kompetenzorientierten Ausbildungssystems ist aufwändig. Bestehende Grundlagen müssen vollständig neu erarbeitet werden. Eine neue – auf die Arbeitssituationen fokussierte – Denkweise muss sich bei den Lehrpersonen zuerst etablieren. Der Aufbau der Lehrmittel stringent ausgerichtet auf die Arbeitsprozesse des Berufsalltages ermöglicht neben der Aufbereitung von relevantem Wissen das Festhalten von implizitem Knowhow von erfahrenen Praxisexpert/innen. Kein einfacher aber lohnenswerter Weg.