Rezept gegen Fachkräftemangel

| Rundschau & Praxisfokus

Kompetenzen per Validierung anerkennen – eine Motion macht Druck

Die Nationalrätin Bea Heim ist ausgebildete Rhytmik- und Heilpädagogin und im Pflegebereich engagiert. Sie hat schon einige Zeit den Personalmangel in der Pflege im Fokus. Mit ihrer Motion vom 22. März 2013 hat sie im Nationalrat Druck gemacht.

Ihr Rezept gegen den Fachkräftemangel für alle Berufe in der Schweiz: Das Validierungssystem von Bildungsleistungen ausbauen. Heute besteht zwar schon eines – jedoch ein bloss dürftiges System zur Validierung von Bildungsleistungen: Nur 14 Kantone bieten ein Validierungsverfahren für lediglich 2-3 Berufe an. Validierungsverfahren sind also noch rar und uneinheitlich geregelt.

In ihrer Motion erklärt die Nationalrätin, dass Validierungsverfahren speziell im Tertiärbereich dem Fachkräftemangel entgegenwirken könnten. Denn durch die Anerkennung der Leistungen erhalten die Fachkräfte Kompetenznachweise. Zudem wird die Qualität der Arbeit nachhaltig sichergestellt. Hiervon würden vor allem Organisationen der Arbeitswelt profitieren, die Berufsbereiche mit vielen Quereinsteiger/innen oder Arbeitnehmer/innen mit ausländischen Diplomen vertreten. Genannt seien beispielsweise Berufe im Gesundheits- oder IT-Bereich. Dieser Punkt scheint auch uns besonders wichtig.

Für die Umsetzung von Validierungsverfahren auf der Tertiärstufe ist zu beachten, dass diese gesamtschweizerisch organisiert werden. Es sollte nicht wie bei der Grundbildung die Verantwortung bei den einzelnen Kantonen liegen. Also sind hier die nationalen OdAs gefragt. Um nicht jedes Mal das Rad neu zu erfinden, ist es sinnvoll, ein allgemeines Verfahren anlehnend beispielsweise an jenes der Konferenz HF zur Validierung von Lernleistungen von Lehrpersonen an Höheren Fachschulen einzusetzen.

Wir sind der Meinung, dass diese Thematik als zusätzlicher Baustein auf dem Weg zu einer erfolgreichen Positionierung der Höheren Berufsbildung aktiv weiterverfolgt werden muss.

Nachtrag: Am 8. Mai 2013 hat der Bundesrat die Ablehnung der Motion beantragt. Seine Stellungnahme können Sie hier lesen.

Artikelbild_Panorama_Aufgefallen